Ästhetik – Digitalität – Macht. Neue Forschungsperspektiven im Schnittfeld von kultureller Bildung und Medienpädagogik

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Joint Conference:

11. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung und Frühjahrstagung der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, veranstaltet von:

Digitalisierung in der kulturellen Bildung – ein Metaprojekt (Teilprojekt 1) des Lehrstuhls für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Download CfP Ästhetik – Digitalität – Macht | Einreichung bis 01. November 2020

 

Digitalisierung verändert Selbstverhältnisse, Gemeinschaftsformen und Demokratieverständnisse. Die gegenwärtige post-digitale Kultur und ihre ästhetischen Erfahrungsräume können ohne Kenntnis digitaler Medialität und digitaler Designs – verstanden als machtgeladene ästhetische Prozesse (Mareis 2016, von Borries 2016) – nicht mehr verstanden werden. Umgekehrt ist die Ausbreitung digitaler Medialität in der ästhetisierten Gesellschaft (Reckwitz 2012, Böhme 2016) nur mehr unter Bezug auf ästhetisch-kulturelle Praxen entschlüsselbar. Ästhetische, kulturelle und mediale Wissensfelder sind daher für pädagogische Handlungsfähigkeit wie auch für eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Forschung zur kulturellen Bildung und Medienpädagogik unumgänglich.

Die gemeinsame Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung, der DGfE-Sektion Medienpädagogik und des Forschungsprojektes DiKuBi-Meta (TP 1 // BMBF 2018-2022) möchte Forschende zur ästhetisch-kulturellen Bildung und Forschende im Feld der Medienpädagogik zusammenbringen, gegenseitig Einsichten erkunden, Kooperationsmöglichkeiten sondieren und gemeinsam neue Perspektiven für Forschung und Praxis diskutieren.

Änderungen vorbehalten

Donnerstag, 18.03.2021

ab 12:oo Onboarding
13:00 Tagungseröffnung
13:30 Keynote  Dieter Mersch
14:45 Pause
15:15 Parallele Panel
PANEL 1 // SUBJEKTIVATION, ANERKENNUNG & VULNERABILITÄT

Christoph Schröder // Michael Asmussen | Artikulation, Anerkennung und Adressierung in digitalen Kontexten. Fragen und Suchen nach Subjektivationsmechanismen

Michaela Kramer // Jane Müller // Katrin Potzel // Mareike Taumel | »Ich wurde auf einem Bild markiert, da war so ein Mädchen und die war nackt.« Zur Notwendigkeit von visueller Kompetenz und digitaler Souveränität.

Anna Wiehl | Twist it once, twist it twice – Mediale Praktiken zwischen artistic intervention und informellen Bildungsprozessen

PANEL 2// AUGMENTIERTE PÄDAGOGIK DER DINGE

Nicola Przybylka | Wer versetzt wen oder was wohin – und wozu? Eine kritische Auseinandersetzung mit Augmented und Virtual Reality in Bildungsangeboten

Anja Gebauer | »Das ist halt so eine App, die einen so durchs Museum führt.«

Marvin Sieger | Artefakt, Störung, Krise – Zur produktiven Wirkmächtigkeit von Interaktionskrisen

16:45 Pause
17:15 Parallele Panel
PANEL 3 // ÄSTHETIK, DIGITALITÄT, AKTIVISMUS

Robert Hausmann | Spekulative Taktiken: What will… be like?

Matthias Heider | Influencer:innen der Identitären Bewegung: Rechtsextreme Darstellungsformen und Framing auf Youtube

Kirsten Winderlich // Stefanie Johns | Mediale Bildungen digitaler Kinder- und Jugendöffentlichkeit

PANEL 4 // GENERATIONALE RÄUME UND ÄSTHETIKEN

Anna Carnap // Viktoria Flasche | Plattform vs. Polis – Exploration ästhetischer Strategien der Kritik in jugendlichen Medienkulturen

Rudolf Kammerl // Claudia Lambert // Jane Müller // Katrin Potzel // Marcel Rechlitz // Andreas Dertinger | Aufwachsen mit digitalen Medien – Familien zwischen Macht und Ohnmacht

Miriam Haller | Heterotopien des Alters? Mediale Räume kultureller Altersbildung in Zeiten von Corona

18.45 Pause
19:30
Performance Lecture // SPIRIO SESSIONS | Korbinian Riedhammer // Martin Ullrich // Sebastian Trump
Get Together

Freitag, 19.03.2021

9:00 Begrüßung
9:15 Parallele Panels
PANEL 5 // VON WIDERSTÄNDIGKEITEN & EMPOWERMENT

Dan VerständigCreative Coding zwischen Exploration, Selbstexpression und Kritik

Martina Leeker | Performative Speculation-Labs als kulturelle Bildung. Intervenieren in der Gemengelage technologischer Bedingungen digitaler Kulturen

Stefan Meißner | Maker-Literacy. Komplexitätskompetenz in der Maker-Education

PANEL 6 // PERFORMATIVE BILDUNG IN VISUELLEN KULTUREN

Miriam Goetz | Wie verändern sich ästhetische Praxis und (auch informelle) kreativ-künstlerische Lern- & Bildungsprozesse am Beispiel populärer Lern-Plattformen bzw. Erklärvideos?

Annika Waffner | Verschränkung kultureller Bildpraxen und Bildbegegnungen im Kunstunterricht

Nick Böhnke | Instagrams Live-Video-Funktion. Das Ereignis eines ängstigenden Entzugs des Weltbezugs

10:45 Pause
11:15 Parallele Themencluster
CLUSTER 1 | Interaktion & Partizipation

CLUSTER 2 | Lebensalter

CLUSTER 3 | Diversität

CLUSTER 4 | Inklusion

CLUSTER 5 | Cultural Practices – Learning through and in the Arts

 13:15 Mittagspause
14:15 Parallele Panel
PANEL 7 // MEDIALITÄTEN UND MATERIALITÄTEN ÄSTHETISCHER BILDUNG

Julia Spitznagel | Die Medialität und Materialität des Digitalen begreifen

Martin Donner | (Un-)Sichtbares Design und ›Gesten der Freiheit‹. Zu technomedial bedingten Transformationen in der Ästhetischen Bildung

Matthias Krebs | Gemeinsam koordiniert Musizieren mit digitalen Musiktechnologien

PANEL 8 // DIGITALITÄT IN DER LEHRER:INNENBILDUNG

Mariane Liebold // Juliane Tolle | Digitalisierungsbezogene Kompetenzen von Hochschuldozent:innen in den Lehramtsstudiengängen der TU Dresden

Daniel Autenrieth // Stefanie Nickel | KuDiKuPa – Kultur der Digitalität – Kultur der Partizipation?! Praxisbeispiel im Schnittfeld von Medien-, Demokratie- und Kultureller Bildung

Franziska Schwabl | Digitalisierung in der universitären Lehrerausbildung: Eine Frage des Change Managements?!

15:45 Pause
16:15 Parallele Programmpunkte
Doktorand:innen-Forum des Jungen Netzwerks Medienpädagogik
Poster-Rundgang

Wiebke Waburg // Micha Kranixfeld // Barbara Sterzenbach // Kristin Westphal // Ilona Sauer | Digitale Spuren künstlerischer Residenzen in ländlichen Räumen

Olga Neuberger // Inga Lotta Limpinsel // Ira Lewe // Sandra Aßmann | Kulturelle Bildung von sozioökonomisch benachteiligten Jugendlichen medial unterstützt erforschen

Felix Büchner // Sören Jannik Traulsen | Postdigitales Schultheater – eine Kartographie zentraler Akteur:innen im Diskurs ›Theater und Digitalität‹

Dany Weyer | Vom »Publikum von morgen« zum Künster von heute – Schüler machen Oper im Festspielhaus Baden-Baden

Nina Altmaier // Patrick Jung // Verena Honkomp-Wilkens // Karsten Wolf | Informelles interessengeleitetes Lernen auf YouTube. Entwicklungen eines Analyseinstruments zur Untersuchung didaktischer und gestalterischer Aspekte von Erklärvideos und Tutorials

LABOR 1

Nadia Bader // Karl Notburga | time matters – mediatisierte Zeit in Tutorial-Videos

18:15 Pause
18:45 Keynote  Katerina Krtilova
Get Together

Samstag, 20.03.2021

9:15 Begrüßung
9:30 Keynote  Stephan Baumann
10:45 Pause
11:15 Parallele Labore
LABOR 2

Patrick Bettinger // Torsten Meyer // Konstanze Schütze // Manuel Zahn | Kritik – Kontrolle – Korruption. Künstlerische Praxis unter postdigitalen Bedingungen

LABOR 3

Maren Zühlke // Claudia Steinberg | Digitale Tools in der Tanzvermittlung – zwischen technischen Möglichkeiten und leiblichem Zeigezwang

LABOR 4

Heidrun Allert // Dan Verständig | Connecting the Dots: Von Datenproduktionsmaschinen und ambivalenten Algorithmen

LABOR 5

Christin Feldmann // Karolina Kaczmarczyk | How to be a Digital Artist. Exploratives Medienkunstlabor an den Grenzen zwischen digital und analog

LABOR 6

Echo Can Luo | Chocho Studio Reshaping the Face

13.15 Mittagspause
14:15
ABSCHLUSSPANEL

(Re-)United?! Neue Forschungsperspektiven im Schnittfeld von kultureller Bildung und Medienpädagogik | Impuls und Moderation: Lisa Unterberg // Julia Korte

15:30 Tagungsabschluss

Nadia Bader // Karl Notburga | time matters – Mediatisierte Zeit in Tutorial-Videos

Kurzbeschreibung | Mit dem Fokus auf den Aspekt mediatisierter Zeit fragen wir nach dem Verhältnis zwischen den zumeist kurzen, komprimierten Zeit-Räumen der Rezeption von Tutorial-Videos und einer bildenden Zeitdauer (durée). Wenn Bildung Echtzeit braucht, stellt sich u.a. die Frage, wie sich digitale Zeiträume in materiell involvierende Zeit-Räume zurückverwandeln lassen. Im Rahmen aktueller Lehrentwicklungen (Distance Learning) lohnt sich dahingehend eine genauere Untersuchung.

Tutorial-Videos, die mit Erfolgsgarantie werben – z. B. zum perspektivisch »richtigen« Zeichnen – suggerieren Verständlichkeit, Machbarkeit und einen schnellen, selbstbestimmten Zugriff auf deren Lerninhalte (z. B. durch Fast Forward, Pause, Wiederholung). Zugleich kann die damit einhergehende Effektivitätslogik einer unreflektierten Reproduktion impliziter, normativer Vorstellungen Vorschub leisten. Die Frage nach dem Wie der Darstellung kann dahingehend eine medial sensibilisierte, repräsentationskritische Sichtweise eröffnen. Kunstwerke, wie »Sunscreenpill« von Sandra Vaka Olsen (2014), können auf rezeptionsästhetischer Ebene verdeutlichen, die (schauenden) Subjekte sich mit all ihrem Begehren und ihren blinden Flecken im Bild wiederfinden. Beispielsweise schiebt sich bei Olsen die inszenierte indexikalische Spur eines schmutzigen Fingers immer wieder störend ins Bewusstsein. So entpuppt sich die »fehlerhafte« Nachlässigkeit gerade in der Bildstörung als bildend, weil sie den Fokus der Wahrnehmung zwischen Material- und Bildförmigkeit umspringen lässt. Im Sinne einer transformatorischen Bildungstheorie sind solche Wahrnehmungsbrüche potenziell ermächtigender als z. B. die symbolische Form der Perspektive selbst und ermöglichen eine kritische Auseinandersetzung damit.

Im Labor versuchen wir u. a. mit künstlerisch-experimentellen Mitteln, andere Bildungspotentiale in Tutorial-Videos aufzudecken und mediatisierte Zeit-Räume der Rezeption als bildende Zeitdauer (durée) mitzudenken.

Patrick Bettinger // Torsten Meyer // Konstanze Schütze // Manuel Zahn | Kritik – Kontrolle – Korruption. Künstlerische Praxis unter postdigitalen Bedingungen

Das Labor untersucht Veränderungen tradierter Konzepte und Bezugspunkte kunst- und erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung vor dem Hintergrund postdigitalen Wandels aus kunst- und medienpädagogischer Perspektive. Anhand von Materialuntersuchungen und Begriffsdiskussion an Videoessays der Post-Internet Art werden Fragen danach aufgeworfen, wie sich aktuelle künstlerisch-ästhetische Praktiken und Bildungsprozesse erforschen lassen.

Angesichts einer zunehmend komplexen, digital-vernetzten und algorithmisch durchdrungenen Kultur haben wir es gesellschaftlich mit einem neuen Orientierungsproblem zu tun, das Dirk Baecker (2018) als »Sinnüberschuss« bezeichnet. Gleichsam kommen tradierte Konzepte des individuellen Verstehens, der Bewertung und der Kritik, die lange Zeit als wichtige Bezugspunkte erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung galten, an ihre Grenzen. Damit stehen nicht nur zentrale bildungstheoretische Konzepte inkl. ihrer normativen Vorstellungen, sondern auch Bildungsinstitutionen in Frage (vgl. Baecker 2018; Seemann 2014).

Für den hier zugrundeliegenden Forschungszusammenhang »Post-Internet Arts Education« (piaer.net) sind weiterführend Fragen danach aufgeworfen, wie die Medien- und Kunstpädagogik postdigitale Kunst und Medienkultur erforschen und beschreiben kann. Wie verändern sich ästhetische Praktiken und Bildungsprozesse? Welche Begriffe und damit in Verbindung stehende theoretische Ansätze stehen für die Beschreibung dieser Prozesse zur Verfügung?

Ausgehend von künstlerischen Video-Essays sowie aktueller jugendkultureller Medienpraktiken (z.B. Cultural Hacking) wird das Labor dem Begriff der Kritik weitere Begriffe und theoretische Ansätze wie »Kontrolle« oder künstlerische Re-Definitionen von »Korruption« im Sinne eines geschickten Umgangs mit digitaler Kultur an die Seite oder gegenüberstellen. Nach kurzen Impulsen wollen wir mit den Teilnehmenden zusammentragen, welche widerständigen und gestaltenden Praktiken wir mit den vorgeschlagenen Begriffen beschreiben können und diskutieren, welche neuen Verhältnisse von Autonomie und Heteronomie und welche Dynamiken der (De-)Subjektivierung in der Auseinandersetzung mit postdigitaler Kultur zum Ausdruck kommen.

Maren Zühlke // Claudia Steinberg | Digitale Tools in der Tanzvermittlung – zwischen technischen Möglichkeiten und leiblichem Zeigezwang

Beim Erproben einer eigens für die Tanzvermittlung entwickelten webbasierten App hat sich ein bedeutsames Erleben von Körperlichkeit gezeigt. Obwohl die App aus Sicht teilnehmender Jugendlicher kreative Gestaltungsprozesse unterstützt, kristallisiert sich in Zusammenhang mit der Verwendung von Videofunktionen ein bedeutsames Erleben von körperlich-medialer Exponiertheit heraus.

Im vom BMBF-geförderten Forschungsprojekt #digitanz werden digitale Dokumentations- und Archivierungsmedien im Kontext Tanzvermittlung eingesetzt. Wir fragen danach, wie sich Lehr- und Lernverhalten durch die digitale Unterstützung verändert. Insbesondere der Einsatz einer eigens entwickelten App (lite.digitanz.de) zur Unterstützung der kreativen Bewegungsfindung nach dem Modell »Bring your own device« wurde untersucht (Steinberg et al., 2020). Aus Post-Digitaler-Perspektive entstehen neue Betrachtungsweisen der eigenen Realität eines jeden Individuums (Jörissen et al. 2019). Die Analysen zeigen, dass die Praktiken des Filmens und der Umgang mit Videomaterial in den Mittelpunkt rücken und Schüler:innen eine körperlich-mediale Exponiertheit als bedeutsam thematisieren. Die Ergebnisse unseres Projekts dokumentieren, dass ein erlebter Zeigezwang das Improvisieren von tänzerischen Bewegungen beeinflusst und bereits bestehende Hemmungen verstärkt, wenn diese mit Videoaufnahmen verknüpft werden. Durch die Kameraaufnahme wird ein Gestaltungsruck innerhalb einer »kreativen« Produktivität erlebt. Es entstehen somit neben neuen digitalen Möglichkeiten der Speicherung und damit verbundenen Erinnerungsfunktion von gestalteter Bewegung auch Einschränkungen. Im Labor wollen wir nach einer praktischen Phase des Erprobens der App lite.digitanz.de, die digitalen Erfahrungen sammeln und diskutieren.

Heidrun Allert // Dan Verständig | Connecting the Dots: Von Datenproduktionsmaschinen und ambivalenten Algorithmen

Wenn wir heute über Algorithmen sprechen, dann ist meist eine sehr bestimmte Form gemeint, die sich durch komplexe statistische und probabilistische Modelle auszeichnet (Matzner 2019). Was diese Algorithmen sind oder was sie machen, ergibt sich in einem komplexen Zusammenspiel von sozialen Praktiken, Materialitäten, Diskursen, Daten, mathematischen Abstraktionen und Code. Anstatt den Fokus auf einen Gegenstand zu lenken, gibt es aktuell verschiedene Strömungen, die methodologische Komplexität in Verflechtung zu denken (Kirschenbaum 2007; Chun 2017; Marino 2020). Wir finden uns damit in einer Situation, in der soziale, technologische, kulturelle und politische Phänomene sowie Problemstellungen eine hohe Dynamik bekommen haben, doch wie können die verschiedenen Phänomene a) überhaupt adäquat und systematisch adressiert werden und b) die Erkenntnisse daraus so aufbereitet werden, dass sie einen Impact für gesellschaftliche Veränderungsprozesse des Digitalen haben?

Das Labor fokussiert dabei die Frage, wie der Transfer von Forschungserkenntnissen in unterschiedliche Felder der Praxis gelingen kann. Es soll im Labor darum gehen, die Möglichkeiten von kreativen Datenpraktiken über Formen des investigativen Datenjournalismus (Forensic Architecture und Syrian Archive) hin zur Datenkritik (Dander 2014, Kitchin 2016) ausführlich zu besprechen, bestehende Ressourcen zu bündeln und innovative Wege in der Wissenschaftskommunikation zu thematisieren.

Christin Feldmann // Karolina Kaczmarczyk | How to be a Digital Artist. Exploratives Medienkunstlabor an den Grenzen zwischen digital und analog

Die Digitale Transformation ist nicht nur Teil der Wirtschaft, sondern auch der Bildung und Kunst und hat insofern einen enormen Einfluss auf kulturelle und künstlerische Theorien und Praktiken. Museen können auch online besucht werden, Künstler:innen kuratieren ihre Identitäten in Sozialen Medien, benutzen digitale Tools als Erweiterungen des künstlerischen Arbeitens, oder verarbeiten ihre Erfahrungen mit und Forderungen an das Internet in ihren Arbeiten. Soziale Medien, Games und andere Medien sind jedoch ein wichtiger Bestandteil der Kinder- und Jugendmedienkultur und eröffnen die Möglichkeit, wertvolle Ästhetische Erfahrungen zu machen und Medienkompetenz zu fördern. Das Zusammenspiel von Medien- und Kunstpädagogik im Rahmen von interdisziplinären Angeboten bietet die Chance, Kulturelle Bildung nachhaltig zu verändern, indem sie mehr Menschen Teilhabe an Medienkunst eröffnet.

Um relevante und aktuelle Kunst- und Mediendiskurse zu verstehen, gilt es in die Tiefe zu gehen und sie zu reflektieren. Um einen Einblick in diesen Prozess zu geben, stellt das Labor in Praxiseinheiten folgende Fragestellungen zur Debatte:

  • Was sind aktuelle künstlerische Positionen im Netz und wie funktionieren sie (z.B. die Post Internet Art)?
  • Wie kann Kunst in der Bilderflut des Internets entlarvt werden und wie kuratiert man eigene Ergebnisse in Sozialen Netzwerken und anderen digitalen Tools?
  • Wie schafft man künstlerische Arbeit und Auseinandersetzung mit Kunst durch neue Werkzeuge wie »Tagtool« und setzt diese niedrigschwellig und prozessorientiert in der Praxisarbeit mit Kindern und Jugendlichen um?

Der Workshop basiert auf den didaktischen Methoden der Ästhetischen und Künstlerischen Forschung und der handlungsorientierten Medienpädagogik und ist daher besonders für Menschen geeignet, die aus den Bereichen Kunst, Kultur und Bildung kommen und an der Schnittstelle der außerschulischen Jugendarbeit zur Kulturellen Bildung tätig sind.

Während es im ersten Teil darum geht, den Teilnehmenden eine kurze theoretische Einführung in aktuelle Diskurse und Positionen der Kunst und Medien zu geben (z.B. Post Internet Art und Kuratieren in Sozialen Netzwerken), unterliegt das Labor im zweiten Teil einem stark partizipativen Charakter. Die Teilnehmenden bekommen die Möglichkeit, »Ästhetik – Digitalität – Macht« und damit auch sich selbst mithilfe von digitalen Tools zu erforschen, indem sie in Gruppen z.B. eine digitale Liveperformance mit der App Tagtool erstellen oder ihre Ergebnisse auf ausgewählten Plattformen wie Instagram, Canva oder Kunstmatrix kuratieren.

Technik

An dem Workshop können max. 15 TuT teilnehmen. Da im Labor in Gruppen gearbeitet wird, sollte mindestens eine der folgenden Anwendungen auf den eigenen Smartphones/Tablets/PC mit einem entsprechenden Account installiert/aufgerufen sein:

  •  Instagram (hier sollte die Bereitschaft da sein, Beiträge zu veröffentlichen)
  • Canva
  • Kunstmatrix
  • Tagtool (Hinweis: Die Mulitplayer:innen-Version ist nicht kostenfrei und sollte demnach für diesen Part gekauft werden.)

Für die Umsetzung werden demnach Smartphones/Tablets/PC sowie Internet gebraucht.

Für die Arbeit und die künstlerische Umsetzung mit Tagtool brauchen die Teilnehmenden ein Apple-Tablet. Ein Pencil zum Zeichnen wird empfohlen, ist aber keine Voraussetzung. Die App Tagtool sollte vorher runtergeladen werden und ist nur für Apple Geräte verfügbar.

Echo Can Luo | Chocho Studio Reshaping the Face

Chocho studio reshaping the face is a research-based 3-channel video installation. The virtual Labor will be carried out in the Mozilla Hubs and launch a series of activities in the form of Chocho virtual clinic. 

The themes of the labor will involves the algorithms, including 3D modelling, 3D Photogrammetry and face tracking. In addition, the artist will talk about the observation of algorithm bias in the process of applying and testing the software as well as the influence of discrimination and bias on real-life situations and data.

Science and technology extend the lifespan of mankind and Machine learning is expected to help humans evolve even in the field of plastic surgery. However, plastic surgeons must be aware that the artificial intelligence (AI) could create a biased view on patients, instead of promoting objectivity. Social media enable us to communicate in multiple ways, which changes physical distance in a sense, but should they beautify faces through their filters? Is there bias in algorithms behind them?

Behind the development of AI by relevant programmers, we also require transparency and fairness  data and algorithms. Is women’s control of their self-images gradually weakened in the world of digital media? From the perspective of critical thinking, restrictions of virtual reality and AI technology on women will be specially highlighted. Besides, it is hoped that women and minority groups can be encouraged not to be affected by invisible digital bias.

Implementation of the online Labor

The online Labor will be simulated in the Mozilla Hubs (the URL Link will publish before the program starts, it’s not finished yet. Reference: https://hub.link/5okfbGC ). The audiences can log in the virtual Labor with URL by using the browser.

They will have 40 minutes free time to visit the exhibition room and research corridor, including watching videos and reading cases. After the exhibition tour, the artist will give a relevant lecture in the virtual room of Mozilla Hubs. The audience can also chat with themselves. Online interactivity will strengthen the exploration of practical topics.

The maximum number of participants

Since the Chocho Labor will be launched in the Mozilla hubs room, which have a maximum capacity of 25 people in-room to ensure performance across devices. However, many more can watch from the lobby, even when the room is full. Users in the lobby can see and hear what’s going on inside the room, and can interact with others through chat.

HINWEIS ZUM FORSCHUNGSKOLLOQUIUM DES ›NETZWERKS FORSCHUNG KULTURELLE BILDUNG‹ & ZUM DOKTORAND:INNENFORUM DES JUNGEN NETZWERKS MEDIENPÄDAGOGIK

Die Veranstalter:innen laden darüber hinaus zu Formaten für Promovierende ein: Zum 17. Forschungskolloquium des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung im Vorfeld der Tagung und zum Doktorand:innenforum des Jungen Netzwerks Medienpädagogik im Rahmen der Konferenz.
Im Forschungskolloquium kann jede:r kann die Zeit so nutzen, wie es die eigene Forschungsarbeit gerade erfordert: gemeinsame Arbeit am Datenmaterial, Diskussion der Forschungsfragen, Datenerhebung, Methodik. Es geht um die gemeinsame, konstruktive Arbeit an den jeweiligen Forschungsthemen nach dem Ansatz der »critical friends«. Die wissenschaftliche Begleitung des Kolloquiums erfolgt durch die Mitglieder des Koordinierungskreises. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit aktiv als Beitragende:r mit einem eigenen Slot teilzunehmen oder als Gast.
Für das Doktorand:innenforum des Jungen Netzwerks wird während der Tagung ein eigener Timeslot eingerichtet, an dem laufende Projekte (in der Regel das eigene Promotionsvorhaben) vorgestellt und diskutiert werden können, daneben ist auch eine Posterpräsentation möglich.

 

Interessierte haben die Wahl und das eine schließt das andere nicht aus: Sie können sich für das Kolloquium, das Forum und natürlich die Tagung anmelden bzw. Abstracts einreichen. Die Formate für Promovierende sind nicht an das Tagungsthema gebunden.
Details zu den Formaten finden Sie im CfP Forschungskolloquium & Doktorand:innenforum.
Weitere Informationen finden sich auch auf der Website des Netzwerks (https://www.forschung-kulturelle-bildung.de/kolloquium/forschungskolloquium).

Am Montag, dem 15.02.2021 startet die Anmeldung zur Online-Tagung. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, dennoch bitten wir um verbindliche Anmeldung bis zum 10.03.2021 (Versand des Tagungsmaterials).

Das Programm enthält einige parallele Programmpunkte. Außer den Laboren sind alle Veranstaltungen während der Tagung frei wählbar. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist für die Labore am 19.03. und 20.03. eine Anmeldung erforderlich. Hierzu wählen Sie bitte die entsprechende Option im Anmeldeformular. Informationen zu den jeweiligen Laboren finden Sie im Programm.

Gerne möchten wir Ihnen das Tagungsmaterial postalisch zukommen lassen. Sie werden daher während der Registrierung nach einer Postanschrift gefragt, an der Sie auch unter den aktuellen Bedingungen Post empfangen. Sollten Sie dies nicht wünschen, hinterlassen Sie uns bitte einen kurzen Vermerk.

Hier geht’s zur Anmeldung: https://www.conftool.org/joint-conference-11-netzwerktagung/

 

Online-Tagung • Covid-19

Die anhaltende Corona-Pandemie hat in den letzten Monaten auf vielfältige Weise unseren Alltag und unser Arbeitsleben gepräg und erfordert an vielen Stellen ein Umdenken und die Suche nach neuen, innovativen Gestaltungsmöglichkeiten. Gemäß dem Design-Credo ›form follows function‹ findet die Tagung daher als Online-Format statt. Als Referent:innen unterstützen wir Sie gerne bei der Umsetzung Ihrer Beiträge, für Teilnehmer:innen bemühen uns um niederschwellige Online-Angebote. 

Wir laden Sie herzlich ein, dieses Experiment mit uns anzugehen und den wissenschaftlichen Austausch online fortzuführen!

SCIENTIFIC COMMITTEE

Patrick Bettinger · Andreas Brenne · Benjamin Jörissen · Tanja Klepacki · Franz Krämer · Joachim Ludwig · Kiwi Menrath · Elke Möller · Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss · Claudia Rosskopf · Klaus Rummler · Mandy Schiefner-Rohs · Lisa Unterberg · Karsten E. Wolf · Manuel Zahn

 

TAGUNGSWEBSITE

https://www.aedm.fau.de

 

TWITTER & INSTAGRAM      #aedm21

 

TAGUNGSFORMATE

Die Tagung bietet unterschiedliche Formate an, um eine differenzierte Auseinandersetzung und Analysen in Theorie und Praxis zu ermöglichen. Neben Panelbeiträge (Einzelvorträge) bietet die Tagung auch online künstlerisch-praktische und/oder forschungsmethodische Labore und Posterpräsentationen. Neben Beiträgen zum aktuellen Thema der Tagung besteht die Möglichkeit zur Präsentation von (Zwischen-)Ergebnissen aus laufenden Forschungsprojekten.

I.   PANELBEITRÄGE (20 min)

Die Vorträge zu konkreten Forschungsprojekten sind als Panelbeiträge (Einzelvorträge) mit einer Dauer von 20 Minuten mit anschließender Live-Diskussion per Videokonferenz geplant. Die Vorträge können sich mit theoretischen Fragestellungen, der Darstellung von Forschungsdesigns und / oder empirischen Ergebnissen beschäftigen, eine Bezugnahme zu den oben genannten Themen wird vorausgesetzt.

  • Titel und Kurzbeschreibung des Beitrags (ca. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Zentrale Fragestellung / Ergebnis des Beitrags inkl. Relevanz für die Tagungsthematik (max. 1500 Zeichen inkl. Leerzeichen, exkl. Literaturangaben)
  • Kurz-Vita (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Angaben zur technischen Umsetzung

II.  LABORE (120 min)

Die Labore sind auf 120 Minuten angelegt und finden mit einer begrenzten Anzahl an Tagungsteilnehmer:innen statt. Mit ihrem interaktiven Charakter bieten sie die Möglichkeit, Themen explorativ und praktisch-experimentell, ästhetisch und / oder forschend zu erproben und aktiv zu gestalten. Für die Realisierung ist eine Aufwandsentschädigung vorgesehen. Bitte geben Sie bei der Einreichung Ihre technischen Bedarfe, Ausstattungsanforderungen etc. an und wenden Sie sich bei Fragen gerne direkt an uns.

  • Titel und Kurzbeschreibung des Labors (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Ausführliche Beschreibung des Beitrags inkl. Relevanz für die Tagungsthematik (max. 1500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Kurz-Vita (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Angabe zur technischen Umsetzung und benötigter Ausstattung, Anforderungen an die (virtuellen) Räumlichkeiten, ggf. Material und dessen Verfügbarkeit
  • Hinweis: bei frühzeitiger Absprache kann technische und ggf. räumliche Unterstützung in Nürnberg / Erlangen zur Umsetzung, Aufzeichnung und/oder Übertragung organisiert werden

III. POSTER (5 min Präsentation)

Poster zur Vorstellung laufender Forschungsarbeiten und -vorhaben, die anschlussfähig an das Tagungsthema sind und dieses graphisch zugänglich machen, können im Rahmen einer Postersession vorgestellt werden. Die Präsentation der Poster (ca. 5 min, audio only) wird während der Tagung für alle Teilnehmer:innen abrufbar sein. Vorgesehen ist darüber hinaus ein moderierter Live-Austausch zwischen Autor:innen und Tagungsteilnehmer:innen, der in individuellen Gesprächen online vertieft werden kann (vgl. Speakers’ Corner). Die Poster sind im Vorfeld der Tagung in ausreichender Auflösung als PDF-Datei (Richtwert: 300 dpi, max. 10 MB) einzureichen.

  • Titel und Kurzbeschreibung des Vorhabens (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Zentrale Fragestellung / Ergebnis des Beitrages inkl. Relevanz des Beitrags für die Tagungsthematik (max. 1500 Zeichen inkl. Leerzeichen, exkl. Literaturangaben)
  • Kurz-Vita (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)

IV. PROJEKTPRÄSENTATION (20 min)

Die Projektpräsentationen sind als Panelbeiträge (Einzelvorträge) mit einer Dauer von 20 Minuten mit anschließender Live-Diskussion per Videokonferenz geplant. Die Beiträge bieten die Möglichkeit, unabhängig vom Tagungsthema laufende Forschungsprojekte vorzustellen, methodische und theoretische Aspekte sowie (Zwischen-)Ergebnisse der Vorhaben zu diskutieren.

  • Titel und Kurzbeschreibung des Beitrags (ca. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Zentrale Fragestellung / Ergebnis des Beitrags (max. 1500 Zeichen inkl. Leerzeichen, exkl. Literaturangaben)
  • Kurz-Vita (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Angaben zur technischen Umsetzung

Weitere Informationen finden sich auf der Website des Netzwerks: https://www.forschung-kulturelle-bildung.de/kolloquium/forschungskolloquium

HINWEIS ZUR PUBLIKATIONSPLANUNG

Im Anschluss an die Tagung ist eine Publikation der Beiträge im Jahrbuch Medienpädagogik als Print on Demand (PoD) auf der Onlineplattform der Zeitschrift MedienPädagogik (online-first auf medienpaed.com als CC4.0), sowie auf der Plattform kubi-online.de geplant.

 

WEITERE INFORMATIONEN

https://www.forschung-kulturelle-bildung.de

https://www.dgfe.de/sektionen-kommissionen-ag/sektion-12-medienpaedagogik.html

https://www.medienpaed.com/